ArcelorMittal

Reststoffmanagement

 

Pelletieranlage


Die AMERG investiert für Konverterstaubpellets 2,1 Mill. € in den Bau einer Trocknungsanlage

 
Die im Stahlwerk anfallenden Stäube mit einen durchschnittlichen Eisengehalt von 60% werden in der Pelletieranlage der AMERG aufbereitet. Am Ende einer 17 m langen Pelletiertrommel hat das entstehende feste Agglomerat einen Wassergehalt von 8-16%. Aus diesem Grund können die Pellets nicht direkt im Konverter eingesetzt werden, die Gefahr einer Wasserstoffverpuffung besteht. Heute werden die hergestellten Grünpellets zu 100 % auf die Deponie „Grube Präsident“ gefahren. Ein wertvoller und teurer Rohstoff geht verloren.
 
Bereits 2007 hat die Firma APRO aus Merseburg im Auftrag der Arcelor Eisenhüttenstadt GmbH Voruntersuchungen zur Granulatstrocknung von Konverterstaub durchgeführt und im Auftrag der Arcelor Eisenhüttenstadt GmbH das Basic-Engineering für den allgemeinen Einbau eines Trockners erstellt. Die Auslegungsgrößen des Trockners wurden in der Universität Merseburg ermittelt. Auf Grund der Eigenschaften der Pellets musste ein schonendes Trocknungsverfahren gewählt werden. Ein speziell auf das Produkt abgestimmter Bandtrockner ist hierfür sehr gut geeignet. Es wurde sich für einen Bandtrockner der Fa. Hans Binder Maschinenbau GmbH entschieden.
 
Als Trockenmedium wird Warmluft über einen Wärmetauscher erzeugt werden. Als Energiemedium steht Sattdampf aus dem Werksnetz zur Verfügung (bis 170°C, 6 – 10 bar).
 
Die erhitzte Luft wird über regelbare Gebläse dem Trockner dosiert zugeführt. Sie durchströmt das Trockengut und entzieht diesem das Wasser. Der bei der Trocknung entstehende Wasserdampf wird über einen Nasswäscher geführt und der auskondensierte Dampf als Prozesswasser der Pelletierung zurückgeführt.
 
Um den Trocknungsprozess effektiv einstellen zu können, ist der Trockner in Trocknersektionen unterteilt, in denen die Luftmenge und die Lufttemperatur optimal an den Trocknungsprozess angepasst werden können. Die Trocknungsluft wird teilweise im Kreislauf gefahren. Damit werden die Energiekosten gering gehalten.
 
Wesentliche Herausforderung für den Einbau der Trocknungsanlage war der erforderliche Rückbau im alten Pelletierturm KSW und die Anpassung der Trocknungsanlage samt Stahlbau an die vorhandenen Platzverhältnisse. Der Bandtrockner mit Nebenausrüstungen wird in das vorhandene technologische System der Pelletieranlage mechanisch, elektrisch und steuerungstechnisch eingebunden. 
 
Zielstellung ist es, ca. 50 % der Pellets wieder im Stahlwerk einzusetzen. Die Inbetriebnahme ist Anfang 2009 geplant.
 
Wenn die Pellets im Konverter eingesetzt werden, findet eine Zinkanreicherung im Konverterstaub statt. Deshalb werden die Pellets vor der Trocknung auf den Zinkgehalt analysiert. Pellets mit einem Zinkgehalt keiner 10% werden über die Trocknungsanlage gefahren und dann über Schrottschurre dem Konverterprozess zugeführt. Pellets mit einem Zinkgehalt größer 10% werden auf Deponie gefahren. Damit wird die Zinkanreicherung im Staub in Grenzen gehalten und die Abgasanlage des Konverters vor Zinkanbackungen / Schäden geschützt.
 
Leistungsparameter Trockner:
 
 • Produktdurchsatz: 14 t/h
 • Anfangsfeuchte der Pellets: 8 -16% Wasser
 • Feuchte nach Trocknung: kleiner 5% Wasser
 • Schütthöhe im Trockner: 0,1m, Bandbreite: 1,5m, Bandlänge 18m
 • Luftgeschwindigkeit im Trockenquerschnitt: 1m/s
 • Trockendauer: ca. 20min
 • Lufteintrittstemperatur: max. 150°C
 • Luftvolumenstrom am Eintritt: ca. 120.000 m³/h
 • Antriebsleistung des Luftgebläses: ca. 80 kW
 • Heizmittel: Sattdampf 6-10 bar, ca. 3.200 kg/h
 

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